Nachdem es in den ersten vier Spielzeiten oft bis zum allerletzten Spieltag dauerte oder man gar von den Ergebnissen anderer Mannschaften abhängig war, um den Klassenerhalt zu schaffen, sollte die fünfte Spielzeit in Folge in der Oberliga Nord entspannter werden. So kam es auch tatsächlich. Nach holprigem Start ließ sich die Mannschaft auch von Nackenschlägen, wie einer 0:6 Klatsche bei Werders Amateuren nicht verunsichern. Zur Winterpause stand die von Michael Pohl trainierte Elf auf einem sehr respektablen Platz neun, fernab der Abstiegsplätze. Auch in der Rückrunde hielt der BSV weiter stabil seinen Kurs. Bereits am 31. Spieltag konnte der Klassenerhalt nach einem 2:0 Sieg gegen den VfL Stade gefeiert werden. Am Ende reichte es sogar zu einem hervorragenden achten Platz. Der BSV hatte die Experten eines Besseren belehrt und war zum Überraschungsteam der Saison geworden.
Der große Höhepunkt der Saison stand aber noch aus: Im Finale des Rolandpokals traf die Panzenberg-Elf auf Werders Amateure, die mit dem Heimvorteil leicht favorisiert ins Spiel gingen. Nach einem fantastischen Spiel beider Teams musste das Elfmeterschießen die Entscheidung bringen. Den Elfmeterkrimi entschied der BSV glücklicherweise am Ende mit 9:8 für sich. Eine fantastische Saison fand mit dem Gewinn des Rolandpokals und dem damit verbundenen Einzug in den DFB-Pokal ihre Krönung.
Unter der Ägide des neuen 1. Vorsitzenden Achim Kinzel, der im April 1991 den Posten von Wilfried Käuper übernahm, wurden vor der Saison 91/92, im Rausch der Euphorie des Vorjahres, große Ziele formuliert. Ein Spitzenplatz in der Oberliga Nord sollte erreicht werden. Mittelfristig sollte sogar der Aufstieg in die 2. Bundesliga angegangen werden. Den Ansprüchen entsprechend wurde in der Vorbereitung vor 2000 Fans ein Testspiel gegen Bundesligist Hansa Rostock am Panzenberg ausgetragen. 2:5 ging der Test verloren. Vor der Saison stand mit dem DFB-Pokalspiel gegen Zweitligist Fortuna Köln das erste Pflichtspiel an. 0:7 kam der BSV vor 1.500 Fans am Panzenberg unter die Räder und die Euphorie erlitt einen ersten kräftigen Dämpfer.
Die Saison in der Oberliga Nord machte schnell deutlich, dass die angestrebten Ziele wohl ein Wunschtraum bleiben würden. Bereits nach zwei Ligaspielen, die beide verloren gingen, musste Erfolgstrainer Michael Pohl seinen Hut nehmen. Auch Nachfolger Erwin Kostedde vermochte keine Wende herbeizuführen. Es hagelte teils deftige Klatschen und so standen unsere Blau-Weißen zur Winterpause mit sechs Punkten Rückstand zum rettenden Ufer auf einem Abstiegsplatz. Entsprechend musste Kostedde, wie auch Manager Fred Schmidt, den Verein verlassen. Auch Vorstand Kinzel trat zurück. Hinzu kamen erneut aufkommende finanzielle Probleme.
In der Rückrunde wäre die Vereinsführung bei der Trainersuche sogar beinahe noch einem Hochstapler namens Manfred Tank aufgesessen, doch das ist eine eigene Geschichte. Sportlich gelang der Umschwung nicht mehr, sodass der BSV am Ende als Vorletzter den Gang in die Verbandsliga antreten musste. Im Rolandpokal war in dieser Saison auch nichts zu holen. Im Viertelfinale unterlag man mit 2:6 gegen Werders Amateure.
Im Sommer verließ nach der chaotischen Saison der komplette Oberligakader den Verein. 20 neue Spieler aus unterklassigen Vereinen wurden als Ersatz verpflichtet. Entsprechend war schnell klar, dass der Wiederaufstieg kein realistisches Saisonziel sein konnte. Platz zehn wurde als Ziel formuliert. Doch auch dieses Ziel stellte sich schnell als illusorisch heraus, denn der BSV startete katastrophal in die neue Saison 1992/93.
Zur Winterpause war bereits jegliche Hoffnung dahin, denn unsere Blau-Weißen standen sieglos auf dem letzten Platz, mit sechs Punkten Rückstand zum sicheren Ufer. Auch die Rückrunde vermochte keine Aufholjagd bereitzuhalten. Am Ende wurde der Bremer SV mit nur drei Siegen und sieben Unentschieden als Vorletzter in die Landesliga durchgereicht. Nur der einstige Rivale Blumenthaler SV war noch schlechter. Erstmals in seiner bis dahin 87-jährigen Vereinsgeschichte spielte der BSV nur noch fünftklassig.
Immerhin verließ vor der Saison 1993/94 nicht wieder das komplette Team den Verein. Mit einigen Neuzugängen sollte eine Mannschaft geformt werden, die den freien Fall in die Niederungen des Bremer Amateurfußballs aufhalten sollte. Zu Beginn kam tatsächlich bei den wenigen verbliebenden Fans, die dem Verein auch in der Landesliga treu blieben, Angst auf, dass der Verein ein weiteres Mal absteigen könnte, denn nach zehn Spielen stand der BSV wieder auf einem Abstiegsplatz. Immerhin konnte bis zur Winterpause wieder der Anschluss ans Mittelfeld der Liga hergestellt werden.
In der Rückrunde wuchs die Mannschaft immer besser zu einer Einheit zusammen und schaffte es sich immer mehr aus der unteren Tabellenregion heraus zu kämpfen. Im April fand nochmal ein Wechsel auf der Trainerposition statt. Der erst vor der Saison verpflichtete Herbert Flügger wurde durch den erfahrenen Peter Potrykus ersetzt, der kurz zuvor beim Tabellenführer FC Oberneuland freiwillig zurückgetreten war. Potrykus machte den Klassenerhalt wenig später perfekt. Am Ende reichte es zu Tabellenplatz elf. Die sportliche Talfahrt konnte gestoppt werden.
Bis aber endlich die Rückkehr in die höchste Bremer Spielklasse gefeiert werden konnte, sollten noch drei weitere Jahre ins Land ziehen. Zur Saison 1994/95 war der BSV sogar erstmals nur noch sechstklassig, denn durch eine Ligareform und die Schaffung der Oberliga Niedersachsen/Bremen als Unterbau der drittklassigen Regionalliga Nord, rutschte der BSV ohne eigene Schuld noch eine Ebene in der Ligenpyramide nach unten.
Dadurch stiegen aber auch die Chancen unserer Elf, denn sechs Landesligisten stiegen dadurch in die neue Oberliga auf und um die Liga wieder zu füllen, stiegen mehr Mannschaften aus der Bezirksliga auf. Die Mannschaft von Peter Potrykus kam gut in die neue Saison, spielte sich bis zu Winterpause auf Platz vier. Doch für den Aufstieg sollte es in der Rückrunde nicht mehr reichen. Am Ende konnte Platz drei gefeiert werden.
In der Folgesaison wollte man erneut um den Aufstieg mitspielen. Nach einem schlechten Start schien sich diese Hoffnung schnell zu zerschlagen. Erst nach der Entlassung zweier Leistungsträger, denen „vereinsschädigendes Verhalten“ vorgeworfen wurde, schien Ruhe einzukehren und die Mannschaft legte eine beeindruckende Serie von elf Siegen hin. Plötzlich lag man wieder in unmittelbarer Schlagdistanz zu den Aufstiegsrängen. Zum großen Wurf reichte es aber, wie bereits erwähnt, erneut nicht. Platz vier sprang am Ende heraus.
Die Spielzeit 1996/97 sollte dann endlich den lang ersehnten Wiederaufstieg bringen. Mit einem stark besetzten Kader, dem u.a. Jörg Wachtendorf angehörte, sollte die Ambitionen unterstreichen. Wachtendorf war immerhin Stammtorwart des BSV in der Oberliga Nord gewesen. Der Bremer SV startete perfekt in die Saison und ließ sich auch von einer zwischenzeitlichen kleinen Schwächephase in der Hinrunde nicht aus der Bahn werfen. Zur Winterpause grüßten unsere Blau-Weißen Waller von der Tabellenspitze.
Der Start in die Rückrunde hingegen misslang und kostete Trainer Peter Potrykus den Job. Nachdem Uwe Pottschmidt für wenige Spiele als Interimstrainer übernommen hatte, kehrte Michael Pohl als Trainer nach Walle zurück und übernahm die Geschicke am Panzenberg. Pohl gelang es, den Verein wieder auf Erfolgskurs zu bringen. Am Ende der Saison wurde die umjubelte Rückkehr in die Verbandsliga nach vier Jahren gefeiert.
Nach dem Aufstieg war klar, dass das Ziel früher oder später nur die Rückkehr in die Oberliga bedeuten könne. In der Saison 1997/98 wurden aber erstmal kleinere Ziele formuliert. Michael Pohl, der sich doch hatte überreden lassen, weiter als Trainer an Board zu bleiben, stand weitestgehend der erfolgreiche Kader der Vorsaison zur Verfügung plus einiger weitestgehend unbekannter Neuzugänge. Als Ziel wurde ein gesicherter Mittelfeldplatz ausgegeben. Nach einem sehr guten Start kam der BSV aber schnell auf dem harten Boden der Realität zurück und konnte sich zur Winterpause immerhin über einen zufriedenstellenden achten Platz freuen. Das Polster auf die Abstiegsplätze schien komfortabel zu sein.
Nach einer Serie von sieben sieglosen Spielen in der Rückrunde schrumpfte dieses Polster aber stark. Am Ende konnte mit Platz sieben das Saisonziel sogar noch leicht übertroffen werden.
Michael Pohl beendete nach dem Ende der Saison seine Trainertätigkeit und so wurde Rolf Roeder als neuer Mann an der Seitenlinie präsentiert. In der Spielzeit 1998/99 sollte das Ziel Oberligaaufstieg angegangen werden. Entsprechend wurde auch die Mannschaft aufgerüstet. Zu Saisonbeginn sah wenig danach aus, dass das Ziel am Ende der Saison erreicht werden könnte. Die Panzenberg-Elf befand sich nach sechs Spielen nur auf einem Mittelfeldplatz. Ursache dafür war sicher auch eine Verletztenmisere, die zum Ausfall zahlreicher Stammspieler führte. Nach der Rückkehr der Verletzten startete die Mannschaft eine kleine Serie aus vier Siegen und fand so schon bald den Weg in die Top vier der Liga. Tabellenführer BTS Neustadt war allerdings schon mit neun Punkten Vorsprung enteilt.
Doch auf Dauer konnte man sich nicht in der Tabellenspitze halten und sank zwischenzeitlich wieder ins graue Mittelfeld ab. Der Traum vom Aufstieg konnte damit frühzeitig begraben werden.
In der Saison 1999/00 musste entsprechend ein neuer Anlauf unternommen werden, um die Meisterschaft und die Teilnahme an der Aufstiegsrunde feiern zu können. Der Start gelang und der BSV machte klar, dass es kein Weg an unseren Blau-Weißen vorbei geben würde beim Kampf um die Meisterschaft. Bis zur Winterpause lieferte sich unsere Elf einen engen Kampf mit dem SC Weyhe um die Meisterschaft. Zur Jahrtausendwende lag der BSV mit drei Punkten Rückstand auf die Weyher auf Platz zwei. Das Saisonziel war also weiter absolut in Reichweite.
Der Zweikampf mit dem SC Weyhe setzte sich auch in der Rückrunde fort. Alle anderen Mannschaften verabschiedeten sich bereits frühzeitig aus dem Meisterschaftsrennen. Die große Chance, mit einem Sieg im Spitzenspiel am 23. Spieltag gleichzuziehen, ließ der Bremer SV verstreichen. Beide trennten sich 0:0, was den Weyhern mehr nutzte. Drei Spiele vor Schluss patzte plötzlich Weyhe und unsere Blau-Weißen zogen gleich. Die Meisterschaft wäre mit zwei Siegen in den letzten beiden Spielen perfekt gewesen, da der BSV über das klar bessere Torverhältnis verfügte.
Doch am letzten Spieltag flatterten in Lesum die Nerven und der BSV verlor mit 1:3, während Konkurrent Weyhe gewann und die Meisterschaft feierte. Am Ende war das Ziel zum Greifen nah, doch es sollte nicht sein. Entsprechend begann unser Verein auch im neuen Jahrtausend als Verbandsligist.
Immerhin konnte man im Vergleich zu den Vorjahren, wo bereits regelmäßig früh Schluss war, nochmal im Rolandpokal auftrumpfen und bis ins Finale vorstoßen. Dort waren Werders Amateure aber eine Nummer zu groß und so unterlag der BSV mit 1:4.