Die Ausgangsituation schien sehr positiv, denn unsere Mannschaft hatte mit starken Leistungen in den letzten drei Saisonspielen überzeugen können und so allen Grund mit breiter Brust ins Pokalfinale zu starten. Selbstredend hatte der Bremer SV als Regionalligist natürlich auch die Favoritenrolle inne. Dieser Rolle schien unsere Elf zu Beginn auch gerecht zu werden, denn die ersten Minuten agierte unser BSV druckvoll und ließ die Hemelinger kaum aus der eigenen Hälfte kommen. Die Überlegenheit konnte aber nicht in klare Torchancen umgemünzt werden.
Nach zehn Minuten war es dann tatsächlich die SVH, die mit der ersten Chance durch Clinton-William Helmdach direkt zum 1:0 traf und den Spielverlauf auf den Kopf stellte. Danach wirkte unsere Mannschaft wie ausgewechselt. Nach vorne ging gar nichts mehr und die Hemelinger hatten wenig Mühe das Spiel schon früh zu verwalten. Sieben Minuten nach dem Führungstreffer wäre es für unsere Elf sogar fast noch dicker gekommen, als Hemelingens Leonardo Cristescu das leere Tor verfehlte.
Danach kam auch von der SV Hemelingen offensiv nicht mehr viel, aber das war auch nicht nötig, denn die Offensivbemühungen unserer Jungs beschränkten sich auf kopflos nach vorne geschlagene lange Bälle, die die von Günter Tuncel trainierte Elf mit wenig Mühe verteidigen konnte. Mit der 1:0 Führung für den Außenseiter ging es entsprechend auch in die Halbzeitpause.
In der zweiten Mannschaft bekam der BSV dann wieder mehr Zugriff und Spielanteile, während die Hemelinger aus einer tiefen Defensive heraus agierten. Die erste richtig gute Chance im Spiel für den BSV hatte dann nach 49 Minuten Serkan Dursun auf dem Fuß, aber sein Schuss aus sieben Metern in zentraler Position ging knapp über das Gehäuse. Acht Minuten später hatte Can Degirmenci mit einem Kopfball aus spitzem Winkel aus drei Metern die nächste gute Möglichkeit zum Ausgleich, doch der Ball ging ins Außennetz.
Das war es dann aber leider auch schon an wirklich nennenswerten Chancen für unseren BSV in Hälfte zwei. Mit fortschreitender Spieldauer wurden die Angriffsbemühungen unserer Jungs immer verzweifelter, während die Hemelinger sich leidenschaftlich in jeden Ball und Zweikampf warfen. Erschreckend wenig fiel unserer Mannschaft ein, um die Defensive der SVH in Verlegenheit zu bringen, obwohl sich das Geschehen jetzt hauptsächlich in der Hälfte der Hemelinger abspielte.
Vom Bremen-Liga Meister kam offensiv entsprechend wenig, so dass Pascal Wiewrodt im BSV-Tor weitegehend beschäftigungslos blieb. Kurz vor dem Ende hätte der Underdog dann aber beinahe doch noch auf 2:0 erhöht, als Cyril-Jeniour Ebone Ekweh erst freistehend an Wiewrodt scheiterte und Isa Drammeh Jabbeh dann mit dem Nachschuss ebenfalls scheiterte. Auch in den sechs Minuten Nachspielzeit fiel unserem Team nichts mehr ein, um doch noch irgendwie zum Ausgleich zu kommen und so ging die SV Hemelingen am Ende mit dem 1:0 als Sieger vom Platz und konnte das Double aus Meisterschaft und Landespokalsieg feiern. In der Aufstiegsrunde zur Regionalliga Nord hat die SVH nun noch die Chance die Saison mit dem Aufstieg zu krönen.
Unser Team hat leider einen insgesamt schwachen Auftritt geboten und auch am Ende völlig verdient verloren. Besonders die über weite Strecken äußerst harmlose Offensive hat enttäuscht. Mit der Pleite im Pokal geht leider nicht nur das Verpassen der Qualifikation für die erste Hauptrunde des DFB-Pokals einher, sondern auch dringend benötigte Einnahmen in Höhe von circa 200.000 Euro, die für einen Verein wie unseren BSV von enormer Bedeutung sind im Hinblick auf die finanzielle Konkurrenzfähigkeit in der Regionalliga Nord. In der Sommerpause dürfte uns so also ein entsprechend großer personeller Umbruch erwarten.