Unser Gegner
Diese Aufgabe wird alles andere als leicht, denn die SV Hemelingen hat in dieser Saison zum ersten Mal seit 76(!!) Jahren wieder die Bremer Meisterschaft für sich entscheiden können. Die Mannschaft wurde dabei nicht einfach nur Meister, sondern auch noch auf beeindruckende Art und Weise, schoss man doch in 30 Spielen 111 Tore bei 31 Gegentoren. Deutschlandweite machte Mannschaft, die von Günter und Feyhat Tuncel betreut wird, nicht nur aus sportlicher Sicht Schlagzeilen, sondern auch aufgrund der Tatsache, dass im Team Kicker aus 13 verschiedenen Nationen zusammen sehr erfolgreichen Fußball spielen.
Den Tuncel Brüdern ist es gelungen, in den mehr als 12 Jahren ihrer Amtszeit, die SVH von der Bezirksliga bis zur Bremer Meisterschaft zu bringen und eventuell gelingt sogar der Sprung in die Regionalliga Nord, sollte die komplizierte Aufstiegsrunde gemeistert werden. Im Pokal hielt sich die Mannschaft aus dem Bremer Osten auch schadlos, als Vorjahresfinalist hatte man in Runde eins ein Freilos. In der zweiten Runde wurde der SV Mfandena mit 7:0 auswärts geschlagen. Im Achtelfinale konnte der Bremen-Liga Aufsteiger FV Habenhausen zu Hause mit 4:0 besiegt werden. Der Viertelfinalgegner TS Woltmershausen stellte keine wirkliche Herausforderung für das Tuncel Team dar (5:1). Etwas knapper ging es da schon im Halbfinale gegen den FC Oberneuland zu, der letztlich aber mit 2:1 besiegt werden konnte.
Somit kommt es am Samstag zur Neuauflage des Finals von 2024, welches unsere Mannschaft mit 3:0 für sich entscheiden konnte. Doch ganz so leicht wird es diesmal nicht werden, kommt unsere Mannschaft doch von einem Kräfte- und nervenzehrenden Abstiegskampf, der immer noch nicht final entschieden ist, während Hemelingen als souveräner Meister anreist. Der zudem auch noch locker und voller Selbstvertrauen in die Aufstiegsrunde zur Regionalliga geht und nebenbei auch noch gern den dritten Pokalsieg nach 1951 und 1952 feiern möchte. Denn im Feiern sind sie mittlerweile geübt in Hemelingen.
Unsere Lage
Die Regionalliga Saison 2024/25 ist zu Ende und so richtig wissen wir nicht, wie wir mit dem Ergebnis umgehen sollen. Nach einer Saison voller Höhen und Tiefen beenden wir selbige auf Platz 15, eigentlich ein respektables Ergebnis, wenn da nicht diese dämliche Aufstiegsregel wäre. Denn bekanntlich können wir die Klasse nur halten, wenn Havelse in die 3. Liga aufsteigt. Bis das entschieden ist, spielen wir halt so lange das Pokalfinale.
Die diesjährige Pokalsaison verlief für unser Team ohne große Aufreger oder Überraschungen. Nachdem wir in der ersten Runde als Titelverteidiger ein Freilos hatten, ging es in Runde 2 nach Blumenthal. Dort hatte man vor ein paar Jahren, ebenfalls in der zweiten Runde, nach einem denkwürdigen Elfmeterschießen noch verloren, doch dieses Mal gab es ein klares 7:0, bei dem Nicky Goguadze und Fritz Kleiner quasi im Alleingang die Tore schossen. Im Achtelfinale gab es am Osterdeich ein vergleichsweise knappes 3:0 gegen Union 60, ehe Ende Oktober im Viertelfinale der OSC Bremerhaven deutlich mit 9:1 besiegt wurde. Mit den Torschützen Tunc, Goguadze, Degirminci, Mittelstädt, Miyamoto, Tchouangue und Schmidt stand das Spiel unter dem Motto: „wer hat noch nicht, wer will nochmal…“.
Im Halbfinale gab es dann einen denkbar knappen und etwas schmeichelhaften 1:0 Sieg bei der SG Aumund-Vegesack, wobei der Gastgeber phasenweise sogar die besseren Chancen hatte. Das Halbfinale fand mitten in einer Phase der Saison statt, in der die Jungs vermutlich gedanklich schon wieder beim nächsten Ligaspiel waren. Keine Ausrede, aber eine Erklärung für die schwache Leistung bei den Bremen Nordern. Diese Erklärung gilt nun nicht mehr, denn nun muss alle Konzentration dem Pokal gelten.
In der Liga glänzte unser Team aber zuletzt durch drei starke Auftritte, bei denen insgesamt sieben von neun Punkten geholt werden konnten. Von der Verunsicherung der letzten vorherigen Wochen war nichts mehr zu sehen und unsere Mannschaft zeigte, was sie leisten kann. Mit den Erfolgen aus den letzten Ligaspielen im Rücken können unsere Jungs mit entsprechendem Selbstvertrauen ins Pokalfinale gehen.
Personell kann unser Coach Sebastian Kmiec auf fast den kompletten Kader zurückgreifen. Neben den beiden Langzeitverletzten Jonas Kühl und Tobias Duffner fällt wahrscheinlich nur Bjarne Kasper aus, der sich eine Blessur im Spiel gegen den FC St. Pauli II zuzog.
Alle nach Oberneuland!!
Nur der BSV!
Die Fakten zum Spiel
LOTTO-Pokal, Finale
Samstag, 24.05.2025, 17:30 Uhr
Marko Mock Arena Oberneuland, Vinnenweg 100, 28355 Bremen
SV Hemelingen – Bremer SV
Schiedsrichter: Christopher de Vries
Assistenten: Simon Rott, Giulio Horney
Bisherige Begegnungen
Die Partie BSV – SVH kann sich mit Fug und Recht „Bremer Clasico“ nennen, gab es diese Partie doch bereits 84-mal, von denen wir immerhin 51-mal als Sieger den Platz verlassen konnten. Im Bremer Landespokal gab es die Partie bereits 8-mal, das letzte Aufeinandertreffen war das erwähnte Finale im Vorjahr, welches die Jungs von Sebastian Kmiec mit 3:0 gewinnen konnten. Von diesen acht Begegnungen im Pokal konnten wir sechs gewinnen, bei zwei Niederlagen und logischerweise keinem Unentschieden. Die letzte Pokalniederlage gegen Hemelingen gab es im Sommer 1993 (1:3), da hieß der Wettbewerb noch „Roland Pokal“, Otto Rehhagel war Werder Trainer, Helmut Kohl deutscher Bundeskanzler und „All that she wants“ stand auf Platz 1 der Deutschen Singlecharts. Die Trainer Kmiec und Tuncel waren da gerade Mal drei respektive vier Jahre alt...
Tickets und Fan-Infos
Wie ihr Tickets kaufen könnt und was es sonst noch zu beachten gilt, hat der Bremer Fußball-Verband hier für euch zusammen gestellt.
Anreise
Unsere Fanszene plant vermutlich wieder zwei Reisegruppen, eine Straßenbahn- und eine Fahrradfraktion. Vom Hauptbahnhof kommt ihr mit der Linie 1 Richtung Mahndorf nach Oberneuland. Von der Haltestelle Erkelenzer Straße sind es nochmal circa zehn Minuten zu Fuß bis zum Stadion.
Livestream
Das Spiel wird im Rahmen der großen ARD-Konferenz „Finalag der Amateure“ in Ausschnitten live gezeigt werden. Als Einzelspiel ist die Partie nur online im Livestream bei Radio Bremen zu sehen.