Erstmals wurde im Jahr 1909 ein Sportplatz mit Holztribüne vom Allgemeinen Bremer Turn- und Sportverein errichtet. Zu einem Stadion wurde der damalige Sportplatz aber erst im Jahr 1926, als eine erste große Tribüne gebaut wurde. Diese beherbergte auch Umkleidekabinen und ein Restaurant. Die nun ATSB-Kampfbahn genannte Anlage kostete 1.250.000 RM und wurde neben Fußballspielen und anderen sportlichen Veranstaltungen auch für politische Massenveranstaltungen genutzt. Ab 1930 zog der SV Werder Bremen in das jetzt Weserstadion genannte Stadion ein.
Während des Nationalsozialismus rückte der Sport in den Hintergrund und das Stadion in erster Linie als Bühne für das nationalsozialistische Regime. Während des zweiten Weltkriegs wurden in der Bremer Kampfbahn, wie das Weserstadion in der NS-Zeit genannt wurde, drei Flaktürme installiert. Nach dem Krieg diente das Stadion zunächst als Sportstätte für die Austragung amerikanischer Mannschaftssportarten und wurde durch die US-Amerikanische Besatzungsmacht für zwei Jahre in IKE-Stadium umbenannt, bevor es ab 1947 seinen alten Namen zurückerhielt und auch wieder für Fußballspiele genutzt wurde.
Neben dem SV Werder Bremen trug auch unser Bremer SV ab der Saison 1947/48 seine Heimspiele in der Oberliga Nord seine Heimspiele im Weserstadion aus. In der Saison 1948/49 gelang mit Platz fünf die beste Platzierung des BSV in der Oberliga Nord. Damit lagen die Blau-Weißen vor den Grün-Weißen. Auch der Zuschauerzuspruch war mit 16.000 Menschen im Schnitt sehr gut. Bis zum Abstieg des BSV im Jahr 1955 war das Weserstadion die Heimspielstätte beider Bremer Vereine. Die Zuschauerzahl ging bis zum Abstieg aber Jahr für Jahr immer mehr zurück. In der Abstiegssaison besuchten nur noch knapp 6.000 Fans die Spiele des Bremer Sport-Vereins im Weserstadion.
Durch das gemeinsame Stadion in der Oberliga Nord und besonders durch die regelmäßigen Duelle zwischen beiden Bremer Vereinen entwickelte sich zwischen dem Bremer SV und dem SV Werder Bremen in den frühen 1950er-Jahren eine gewisse Rivalität. Diese schien auch bei den Fußballfans in Bremen einen gewissen Anklang zu finden, denn bei den Stadtduellen im Weserstadion kamen in den späten 1940er und frühen 1950er-Jahren bis zu 30.000 Menschen ins Weserstadion. BSV-Legende Erwin Mill fasste vor einigen Jahren in einem Interview die Rivalität zwischen beiden Vereinen folgendermaßen zusammen:
Nach dem Abstieg hatte Werder das Weserstadion zunächst wieder für sich allein, denn der BSV trug in der Amateurliga Bremen seine Heimspiele wieder an der Dedesdorfer Straße aus. Nach sechs Jahren stieg der Bremer SV 1961 ein letztes Mal in die erstklassige Oberliga Nord auf und kehrte auch in das Weserstadion zurück. Das Gastspiel in der Oberliga war aber nach bereits einer Saison wieder beendet. Damit endete auch die Zeit des Weserstadions als Heimspielstätte des BSV im regulären Ligabetrieb. Zwar gab es nach dem Aufstieg in die Regionalliga Nord im Jahr 1965 nochmal Überlegungen in das Weserstadion zurückzukehren, doch der SVW war von dieser Idee wenig begeistert und wollte, in Angst um den Zustand des Rasens, das Stadion lieber für sich allein haben. Zu einer erneuten Rückkehr ins Weserstadion kam es entsprechend nicht.
Im Jahr 2021 kehrten unsere Blau-Weißen noch einmal für ein Pflichtspiel als Heimmannschaft in das Weserstadion zurück. Am 25.08.2021 empfing der Bremer SV dort vor über 10.000 Zuschauern den großen FC Bayern München in der 1. Hauptrunde des DFB-Pokals. Damals waren pandemiebedingt maximal 14.000 Menschen zugelassen. Die Partie endete zwar 0:12, doch trotzdem werden alle Spieler, Fans und Beteiligten, die dabei waren, wohl noch lange an dieses große Spiel zurückdenken. Damit hat sich auch das moderne Weserstadion noch einmal einen Platz in der Vereinsgeschichte des BSV sichern können.