Stadion am Panzenberg

Der Bremer SV und das Stadion am Panzenberg sind heute untrennbar miteinander verbunden. Seit 1963 ist unser Verein am „Panze“ beheimatet und erlebte dort in diesen über 60 Jahren viele große Siege und leider auch ein paar schmerzhafte Niederlagen. Heute ist der Panzenberg das Herz des Vereins und eine echte Perle des Amateurfußballs.

Erste Überlegungen zum Bau eines eigenen Stadions kamen erstmals Ende der 1950er-Jahre auf. Bis dahin spielte der Bremer SV seine Heimspiele in der damals zweitklassigen Amateurliga Bremen auf dem Schlackeplatz an der Dedesdorfer Straße. Dieser erfüllte aber kaum die Ansprüche an ein richtiges Stadion und bot nur eine begrenzte Kapazität. Für die Oberliga Nord war der Platz entsprechend ungeeignet. Um im Falle eines Aufstiegs nicht wieder ins Weserstadion ausweichen zu müssen, sollte ein eigenes Stadion in Walle her.

Eine neue Heimat in Walle

Konkrete Pläne für ein neues Stadion am Doventor in Utbremen wurden erstmals 1959 vorgelegt. Bis zur Eröffnung des Stadions am Panzenbergs sollten aber noch ganze vier Jahre ins Land ziehen. In der Saison 1961/1962, in der der BSV ein letztes Mal erstklassig war, musste wieder ins Weserstadion ausgewichen werden. Am 8. August 1963 hatte das Warten ein Ende und unsere Blau-Weißen feierten ihre Premiere im neuen Stadion am Panzenberg. Endlich hatte der BSV sein eigenes kleines Stadion mit Rasenplatz und Tribünen.

Doch das Stadion von damals hatte mit dem Panzenberg wie wir ihn heute kennen nur wenig gemein, denn ein Dach über der Haupttribüne und Sitzplätze fehlten zunächst. Im Jahr 1965 gelang unserer Elf der Aufstieg in die neue zweitklassige Regionalliga Nord und dadurch kam auch plötzlich die Stadionfrage wieder auf. Zwar war das Stadion gerade mal zwei Jahre alt, doch um den Ansprüchen der Regionalliga Nord genügen zu können musste ein Dach her.

RS3724 BSV gg TUS Eintracht 1965 1 original
BSV gg TUS Eintracht 1965 - Foto: unbekannt

Entsprechend kamen zunächst Überlegungen auf, für die Heimspiele wieder in das Weserstadion auszuweichen, wie man es ja bereits in der Vergangenheit zu Oberliga Nord Zeiten tat. Neben den Fans des BSV waren auch die Verantwortlichen des SV Werder Bremen von dieser Idee nicht begeistert. Die Grün-Weißen, die gerade Deutscher Meister geworden waren und sich für den europäischen Wettbewerb qualifiziert hatten, fürchteten um den Zustand des Rasens durch die Doppelbelastung. Nach vielen Gesprächen gab der SVW seine Zusage dafür, dem BSV in der Zukunft ein Dach für die Haupttribüne zu finanzieren, das den Ansprüchen der Regionalliga entspricht.

Bremer SV 1967 am Panzenberg
Bremer SV 1967 am Panzenberg

Zuschauerrekord am Panzenberg

In der Saison 1973/74 kamen zum letzten Heimspiel, einem Spitzenspiel gegen den Blumenthaler SV, 7.500 Zuschauer in das 8.000 Zuschauer fassende Stadion am Panzenberg.

Verfall und Niedergang

In den folgenden Jahrzehnten kam das Stadion immer mehr in die Jahre, und die Zuschauerzahlen sanken weiter. Teile des Stadions waren inzwischen zugewuchert. Ende des Jahrtausends nagte der Zahn der Zeit deutlich am Stadion, und zu den Spielen in der fünftklassigen Verbandsliga Bremen kamen nur noch wenige Fans.

Vierstellige Zuschauerzahlen konnten in den 80er- und 90er-Jahren meist nur zu den Spielen im DFB-Pokal, die damals noch am Panzenberg ausgetragen werden durften oder zu den Spielen in den Aufstiegsrunden. So konnten z.B. 1.200 Fans in der Saison 1986/87 ein überraschendes 2:2 gegen den damaligen Zweitligisten Hessen Kassel in der 1. Hauptrunde des DFB-Pokals bejubeln.

RS3804 BSV HSV 05
Foto: unbekannt

In den frühen 2000er-Jahren änderte sich wenig und das Stadion verfiel immer weiter, während der BSV in den Niederungen des Bremer Amateurfußballs kickte. Inzwischen hatte sich die Wand der Haupttribüne zu einem beliebten Ort für Graffitisprayer entwickelt. Zum Ende der 00er-Jahre war die Haupttribüne durch die Stadt sogar zeitweise gesperrt.

Der Panzenberg wird regionalligatauglich

In den 2010er-Jahren begann man mit Unterstützung der Stadt, Pläne zur Ertüchtigung und zum Ausbau des Stadions zu entwickeln, um es regionalligatauglich zu machen. Zunächst wurden die Stufen begradigt und die Wellenbrecher teilweise erneuert. 2019 wurde schließlich die uralte Drainage durch eine neue ersetzt. Diese Erneuerung war dringend nötig, da der Platz bei Regen regelmäßig unter Wasser stand und unbespielbar war. Häufig musste der BSV im Herbst und Winter an den Hohweg ausweichen. Zudem erhielt der Panzenberg eine große manuelle Anzeigetafel.

Regionalliga in Walle

Vor der Saison 2021/22 wurde die Gegengerade und die unüberdachten Stehplätze neben der Haupttribüne mit drei Sitzplatzreihen ausgestattet, um so im Falle eines Aufstiegs keine Zäune am Spielfeldrand errichten zu müssen. Denn die Statuten des NFV sehen in der Regionalliga Nord Zäune vor, wenn die ersten drei Reihen einer Tribüne nicht aus Sitzplätzen bestehen. Zäune am Spielfeldrand konnten so vermieden werden.

 

Nachdem der Bremer SV in der Saison 2021/2022 endlich den Aufstieg in die Regionalliga Nord geschafft hatte, musste ein eigener Gästeblock errichtet werden, um den Auflagen des NFV gerecht werden zu können. Hierzu wurden die Stufen erneuert, Zäune zur Abgrenzung sowie ein separater Eingang errichtet.

Heute ist das Stadion am Panzenberg für maximal 4.999 Personen zugelassen.