Die Kuhweide in Grambkermoor

Erste Mannschaft des BBV-»Sport« auf Haesloops Kuhweide 1907.
Erste Mannschaft des BBV-»Sport« auf Haesloops Kuhweide 1907. - © Archiv Bremer Sport-Verein // BSV Kalender 1986

Grambkermoor – ein Dorf 11 Kilometer nordwestlich von Bremen – war die erste Heimat unseres Bremer Sport-Vereins, der Anfang 1906 als Bremer Ballspielverein „Sport“ von 1906 gegründet wurde. Obwohl der Verein in Neumanns Lokal an der Emderstraße in Bremen-Walle gegründet wurde, mussten die Spiele mangels Alternativen die ersten vier Jahre in Grambkermoor ausgetragen werden. Erst 1910 ging es zurück in die Stadt.

Direkt nach der Gründung wurde beschlossen die Spielstätte in Grambkermoor mit einer richtigen Umkleidekabine auszustatten, denn zuvor mussten sich die Spieler in einem Kuhstall umziehen. Stolze 400 Mark kostete den Verein die Kabine. Damit diese Summe zu stemmen war, wurde mit dem Vertrieb von 50-Pfennig-Anteilsscheinen begonnen. Außerdem unterstützte Martin Haesloop, dem Inhaber der Gaststätte am Platz, finanziell. So konnte die Hälfte der Summe aufgebracht werden. Die andere Hälfte konnte durch einen Bauzuschuss beglichen werden, den die Mitglieder wöchentlich zahlen mussten.

Umziehen im Kuhstall
Umziehen im Kuhstall - Zeichnung: Johann Panse

Die ersten regelmäßigen Spiele, des damals noch in gelb und rot spielenden B.B.V. „Sport“, wurden ab Sommer 1906 ausgetragen. Die Gegner hießen Freya, Eintracht Woltmerhausen, Bremensia und später Stern, Teutonia und Pfeil. Am Neujahrstag des Jahres 1907 schlossen sich mehrere Bremer Vereine und Spielgemeinschaften zum Bund Bremer Fußballvereine zusammen, darunter auch der B.B.V. „Sport“. In der ersten Spielzeit des neuen Verbandes gelang es unserem Verein sich direkt den Meistertitel durch ein 4:3 Sieg im Endspiel gegen Bremensia zu sichern.

Beflügelt durch den Erfolg entschied man sich dazu dem Bezirk Bremen des Norddeutschen Fußballverbandes im Jahr 1908 beizutreten. In der zweiten Spielklasse hatten die „Gelbroten“ damals aber keine Chance und beendeten die Saison als Tabellenletzter. Woraufhin sich der Verein entschied wöchentliches Training einzuführen. Aufgrund der damals noch sehr beschwerlichen Anreise stellte sich die Anlage in Grambkermoor damit als wenig zukunftsfähig heraus. Zu groß war für viele Spieler die Last geworden nach langen Arbeitstagen noch raus aufs Dorf zum Training zu fahren.

Entsprechend wurde 1910 vom Verein beschlossen in Gröpelingen eine neue Spielstätte zu errichten und damit zurück in die Stadt zu kehren.