In den ersten Jahren des neuen Jahrtausends fand man den BSV immer wieder im Dunstkreis der Titelkandidaten. Doch zunächst waren immer andere stärker oder konstanter. Man wurde Zweiter oder Dritter, aber immer mit erheblichem Rückstand entweder auf den SC Weyhe oder den FC Bremerhaven.
Trostpflaster: Zweimal gelingt der Pressecup-Sieg. Der einzige Wettbewerb, in dem man sich auch mal außerhalb Bremens zeigen konnte.
Es folgten zwei durchschnittliche Jahre 2003 bis 2005, in denen kleinere Brötchen gebacken wurden und man nur im oberen Mittelfeld der Liga landete. Erst 2005/06 soll alles besser werden. Die Ära Herbert Saathoff beginnt. Mit dem Speditionsunternehmer landet mal ein größerer Sponsor nach einem Zerwürfnis beim SC Weyhe am Panzenberg. Einige bekannte Größen des Ex-Meisters aus Weyhe wechseln daraufhin ebenfalls die Seiten und sollen den BSV auf ein ganz anderes Level heben. Doch es gibt erhebliche Anlaufschwierigkeiten. Die ersten Spiele gehen allesamt verloren, der BSV findet sich am Tabellenende wieder. Erst am 5. Spieltag gibt es den ersten Punkt. Vom angestrebten Titelgewinn braucht schon früh niemand mehr zu träumen.
Nach dem Trainerwechsel von BSV-Legende Andreas Born zu BSV-Legende Andreas Laesch wird es zwar ruhiger, aber mehr als Platz 6 springt auch dieses Jahr nicht mehr heraus.
Ein passender Zeitpunkt, um zu alter Stärke zu finden, ist da sicher das Spieljahr 2006/07, zum 100jährigen Bestehen des Bremer SV. Und der BSV zeigt sich auch wiedererstarkt und bleibt oben dran.
Anlässlich der 100 Jahr-Feier des Bremer SV fand Mitte Mai 2006 ein Senatsempfang im Bremer Rathaus statt. Der damalige Bürgermeister Thomas Röwekamp hatte in die Obere Rathaushalle geladen, und passenderweise hatten sich ca. 100 Gäste eingefunden, unter ihnen auch Werder-Trainer Thomas Schaaf und Werder-Präsident Klaus-Dieter Fischer. Der Bürgermeister übergab unserem Vorsitzenden Dr. Peter Warnecke einen Scheck über 2100 € von der Stadt Bremen. In seiner Ansprache betonte Herr Röwekamp besonders das soziale und ehrenamtliche Engagement für und im Bremer Westen.
Zurück zum sportlichen Teil. Zur Winterpause ist man punktgleich mit Dauerkonkurrent FC Bremerhaven. Anfang des Jahres 2007 übernimmt der BSV dann endlich die Tabellenführung und gibt sie bis zum Ende der Saison nicht mehr ab! Bremer Meister 2007, endlich der Bremer SV!
Doch die Freude währt nur kurz, denn der Titel wird nicht mit dem langersehnten Aufstieg in die Oberliga Niedersachsen/Bremen belohnt. Obwohl sportlich aufgestiegen, scheitert der BSV an den damals noch deutlich höheren Hürden der Lizenzvergabe und ist wahrscheinlich noch nicht einmal so richtig unglücklich darüber. Denn der Norddeutsche Fußballverband hat sich nach Einführung der neuen 3. Liga dazu entschlossen, die Oberliga Niedersachsen/Bremen ab der Saison 2008/09 abzuschaffen. Es wäre somit aller Wahrscheinlichkeit nach nur ein kostspieliges einjähriges Vergnügen in der 4. Liga geworden.
Aber unser BSV wäre kein ambitionierter Verein, hätte er nun nicht wieder Blut geleckt. Ein neuer Anlauf Richtung Meisterschaft und Aufstieg, dann in die Regionalliga Nord ist das große Ziel. Dazu hatte der BSV jetzt ein Jahr Zeit, um die finanziellen und strukturellen Voraussetzungen zu schaffen, denn die Auflagen seitens des Verbandes zur Lizenzerteilung waren hoch.
Sportlich wurde der BSV mal wieder Vizemeister hinter dem FC Bremerhaven und verpasste damit den direkten Aufstieg in die Regionalliga. Und da Oberligameister VfB Oldenburg den Hamburger Meister Hamburger SV II nicht besiegen kann, bleibt auch das Hintertürchen für den BSV geschlossen.
So endet das Jahrzehnt mit einer ereignislosen Saison 2008/09. Zwar wird man mal wieder Vizemeister, ist aber früh aus dem Rennen um Meisterschaft und Aufstieg.