Zwei Gegentore, drei rote Karten: Das klingt nach einem gebrauchten Fußball-Nachmittag - auch wenn er es eigentlich nicht war. Mit 0:2 muss der Bremer SV am Sonntag eine Niederlage gegen den FC Eintracht Norderstedt einstecken. Allerdings sah es lange nicht danach aus, dass die Gäste überhaupt etwas Zählbares vom Panzenberg mitnehmen können.Es ist auch Cheftrainer Thorsten Gütschow aufgefallen. „Wir haben da angefangen, wo wir gegen Jeddeloh aufgehört haben“, spielte er auf den letzten Spieltag an, wo unser BSV mit einer engagierten Leistung seinerseits auswärts mit 0:2 gewinnen konnte. Und auch die Eintracht aus Norderstedt hatte in der ersten Halbzeit auf dem Panzenberg viel Mühe, überhaupt zu Chancen zu kommen. Die ganze Halbzeit tauchte der BSV immer wieder vorm Norderstedter Tor auf. Regelmäßig tritt Walle zur Ecke an - aber immer ohne Ergebnis.
Nachdem die Anfangsphase auf Augenhöhe beendet war, ging es eigentlich nur noch auf das Tor der Gäste. Norderstedt reagierte in diesem zweiten Abschnitt mit Nickeligkeiten. Eine erste große Chance bekam der BSV durch Nikky Goguadze, der einen Freistoß mit strammen Strahl aufs Tor haute. Gäste-Torwart Lars Huxsohl musste sich ganz schön strecken, um den Ball noch ins Aus zu lenken.
Bitter: Kurz darauf bleibt Aid Hamid auf dem Rasen liegen, wenig später muss er verletzungsbedingt raus. Bukusu kommt rein.
Goguadze ist in dieser Phase der auffälligste BSVer, dieser beherrscht insgesamt immer mehr das Spiel. Doch auch eine 3:2-Situation der Bremer im Gäste 16er bringt er irgendwie nicht im Tor unter. Das längst überfällige 1:0 fällt einfach nicht.
Nach der Halbzeit verliert der BSV wie das ganze Spiel zunehmend an Qualität. Dennoch kommt das das 0:1 in der 54. Minute durch Jonas Behounek etwas schmeichelhaft für Norderstedt daher. Auch der Spielstand von 0:2 gerade einmal drei Minuten später durch Philipp Koch hat sich bis zu dem Zeitpunkt insgesamt überhaupt nicht abgezeichnet.
Danach geht auf beiden Seiten nicht mehr viel. Norderstedt hat seine Arbeit getan, alle Erfahrung eingeworfen und das Ergebnis verwaltet. Der BSV schaffte es ab und an noch, einige kleine Stiche zu setzen, blieb vorm gegnerischen Tor weiterhin erfolglos.
Den Deckel auch stimmungsmäßig drauf machte die Schlussphase. Erst sieht Bukusu in der Nachspielzeit rot, Nicky Goguadze nach einem groben Foul kurz darauf ebenfalls. Beide fehlen kommenden Sonntag bei der Zweitvertretung des Hamburger SV. In Folge dessen wurde auch unser Sportlicher Leiter Ralf Voigt auf die Tribüne geschickt.
Trainer Gütschow zeigte sich nach dem Spiel enttäuscht. Man habe das Tor nicht gemacht und es wurde „wieder brutal bestraft“, sagte er auf der Pressekonferenz. Danach habe man den Faden verloren und auch verdient verloren. Offen bleibt der Kampf gegen den Klassenerhalt. „Und wenn wir an die Leistung aus der ersten Halbzeit anknüpfen, haben wir auch gute Chancen, Punkte zu holen“, so der Trainer.
