Knapp 1.100 Zuschauer*innen nutzen das schöne Vorfrühlings Wetter für einen Besuch am Platz 11 und um sich das Spiel zwischen dem Bremer SV und dem VfB Lübeck anzuschauen. Lübeck, als Absteiger aus der 3. Liga nur im unteren Mittelefeld der Tabelle unterwegs und mit 29 Punkten keinesfalls frei von Abstiegssorgen, benötigte dringend Punkte. Wohingegen unsere Mannschaft den Schwung aus dem überraschenden 2:1 Erfolg bei Jeddeloh II mitnehmen will.
Es entwickelt sich eine Partie auf Augenhöhe, in der besonders unsere Mannschaft in der Anfangsphase zunächst zu gefallen wusste. Da bei uns der neu verpflichtete finnische Torwart Seppä kurzfristig erkrankt ausfiel, stand wieder Pascal Wiewrodt im Kasten. Apropos Neuzugänge, mit Elario Ghassan und Serkan Dursun standen zwei Spieler in der Startelf, die erst im Winter zu unserer Mannschaft gestoßen waren. Jener Elario Ghassan war es auch der die erste richtig gute Chance des Spiels hatte.
Als Lübeck den Ball nicht richtig klären kann, landet dieser bei Ghassan, der sich aus ca. 25 Metern ein Herz fasst und einfach mal abzieht. Sein Schuss ist nicht hart, aber sehr platziert und wäre wohl im Tor gelandet, wenn die Nummer drei im Lübecker Tor, der erst 18jährige Philipp Diestel ihn nicht spektakulär aus dem Winkel gefischt hätte. Diestel, der nur ins Tor gerückt war, weil die etatmäßigen Torwarte der Lübecker gesperrt, bzw. verletzt ausfielen, zeigte insgesamt eine Klassepartie.
Mit zunehmender Spieldauer wagten sich die Lübecker, die von einem lautstarken Anhang unterstützt wurden, nun immer mehr nach vorne. So kam es dann auch zur spielentscheidenden Szene. Der Lübecker Neuzugang Göttel war im Strafraum von unserem Abwehrspieler Schütt ebenso ungeschickt wie unnötig gefoult worden, die logische Konsequenz lautete Elfmeter für Lübeck. Der von Jorik Wulf in die linke Ecke halbhoch getretene Elfmeter wird zunächst noch pariert, doch gegen den Nachschuss ist Wiewrodt dann machtlos, 1:0 für die Gäste.
Zu diesem Zeitpunkt eher schmeichelhaft, in der 26. Minute. Unsere Mannschaft ließ sich vom Rückstand keineswegs irritieren, versuchte wieder Druck aufzubauen und sich Chancen zu erspielen, doch auch Lübeck, mit der Führung im Rücken, kam zu einigen guten Szene, besonders über die starke linke Seite. Im Anschluss an eine Ecke kam der Bremer SV noch zu einer guten Chance, die aber von Torwart Diestel vereitelt wurde. So ging es mit der knappen aber zu diesem Zeitpunkt nicht unverdienten Lübecker Führung in die Kabinen.
Zur zweiten Halbzeit kam Tunc für Schmidt in die Partie, die Botschaft war klar, es sollte offensiver werden. Tatsächlich hatte der eingewechselte Vedat Tunc den Ausgleich auf dem Fuß scheiterte jedoch, nach einem grandiosen Solo aber am starken Gästekeeper. Auf der Gegenseite verpasste Lübeck für die endgültige Entscheidung zu sorgen, erst hatte Kölle bei einem direkt getretenen Freistoß Pech mit Doppel-Aluminium, dann wurde der Versuch von Posselt noch von der Linie gekratzt. So wurde es kurz vor Schluss doch noch spannend.
In der 87. Minute wurde Degirmenci unmittelbar vor dem Strafraum gefoult, Schiedsrichter Meckfessel wertete das Einsteigen als Notbremse und schickte den Übeltäter Westphal mit Rot vom Platz. Eine gute Freistoß Position und mindestens 3-5 Minuten in Überzahl, da könnte doch noch was gehen für unsere Mannschaft. Doch erstens wurde der Freistoß abgewehrt und zweitens schafften es die Lübecker auch den Rest der Nachspielzeit unbeschadet zu überstehen. Unser Trainer Kmiec haderte nach dem Spiel mit der mangelnden Chancenverwertung in den Druckphasen des Spiels und darüber das man sich „relativ dumm“ beim Elfmeter angestellt habe.
So blieb es am Ende beim 0:1 aus unserer Sicht, in einem Spiel, in dem definitiv mehr drin gewesen wäre gegen den 3.Liga Absteiger, der über weite Strecken des Spiels alles andere als souverän auftrate. Für uns hat es leider nicht zu einem Tor gereicht, da die Chancen entweder vergeben wurden oder vom starken Gästekeeper vereitelt wurden.
So bleiben wir mit 21 Punkten und zwei Spielen weniger als die Konkurrenz auf dem 16. Tabellenplatz, der Stand jetzt, da davon auszugehen ist, dass Hannover 96 II aus der 3. Liga absteigt, den Abstieg bedeuten würde.
Noch sind aber genug Spiele, um die Abstiegsregion zu verlassen. Die nächste Gelegenheit dazu bietet sich am kommenden Samstag, dem 08.03. um 14:00 Uhr beim Tabellenführer TSV Havelse. Das nächste Heimspiel steigt dann wiederrum am Platz 11 am Sonntag, dem 16.03. um 15:00 Uhr. Gegner ist dann der direkte Konkurrent gegen den Abstieg, Eintracht Norderstedt.