Schon vor dem Spiel kamen die ersten schlechten Nachrichten auf, denn BSV-Trainer Kmiec musste kurzfristig auf die beiden Stammspieler Bjarne Kasper und Herdi Bukusu verzichten, die spontan erkrankt waren und somit nicht zur Verfügung standen. Immerhin waren dafür Mathis Richter und Jonas Kühl wieder mit von der Partie.
Bei sommerlichen 24 Grad fanden 2.855 Fans den Weg ins Oldenburger Marschwegstadion, darunter auch circa 200 BSV-Fans. Beide Fanlager und Mannschaften erlebten schon nach wenigen Minuten den ersten großen Schock, denn im Mittelfeld erwischte der Oldenburger Christopher Buchtmann aus der Drehung Jonas Kühl mit dem Fuß am Kopf. Kühl erlitt eine heftige Platzwunde und musste den Weg ins Krankenhaus antreten, wo seine Wunde genäht wurde. Buchtmann sah für die Aktion nach vier Minuten die rote Karte. Damit war der BSV zwar fast das gesamte Spiel in Überzahl, musste aber eben auch auf den gerade erst zurückgekehrten Jonas Kühl verzichten.
Wer dachte, dass der BSV von der Überzahlsituation würde profitieren können, der sah sich getäuscht. „Der Mann, den wir in Überzahl waren, hat uns nicht gutgetan. Da war der Matchplan nach fünf Minuten über den Haufen geworfen. Es wurde zu einem anderen Spiel und es war klar, dass wir mehr Initiative ergreifen müssen“, resümierte unser Trainer Sebastian Kmiec nach dem Spiel auf der Pressekonferenz.
Entsprechend war dem VfB die Unterzahl nicht anzumerken. Unseren Jungs fiel nach vorne nur wenig ein. Zu ungenau waren die Bälle. Der BSV fand kaum Mittel die gutstehende Defensive der Hausherren zu überwinden. Die Kicker aus der Huntestadt waren das aktivere Team und gingen auch nach 18. Minuten mit 1:0 in Führung, als Drilon Demaj im Strafraum nach einer Ecke zu viel Platz gelassen wurde. Auch im Anschluss kamen unsere Jungs nicht zu entsprechenden Möglichkeiten, um gefährlich vor das Tor der Gastgeber zu kommen. Der VfB Oldenburg hingegen kam immer wieder zu Möglichkeiten.
In der 41. Minute zeigte der Schiedsrichter auf den Punkt. Elfmeter für den VfB Oldenburg. Mathis Richter kam bei einem Zweikampf im Strafraum zu spät und erwischte seinen Gegenspieler. Kamer Krasniqi verwandelte den fälligen Elfmeter eiskalt ins rechte untere Eck zum 2:0. Wenige Minuten später war es Andrea Hoxha zu verdanken, dass die Oldenburger nicht das dritte Tor erzielten. Aufgrund der Verletzungsunterbrechung für Jonas Kühl, kamen sieben Minuten Nachspielzeit obendrauf. In der Drilon Demaj dann doch noch das 3:0 für Oldenburg nachlegte.
Nach der Pause schaltete der VfB Oldenburg mehrere Gänge zurück und konzentrierte sich darauf das Spiel zu verwalten und den BSV gegen die gut formierte Defensive anrennen zu lassen. So hatte unsere Elf jetzt mehr Spielanteile und kam besser in die Partie, aber fand weiterhin zu selten den Weg vors Tor. Nach 67. Minuten aber landete der Ball dann plötzlich doch im Tor der Oldenburger. Nikky Goguadze schob unten links zum 1:3 Anschlusstreffer ein. Es flammte also nochmal etwas Hoffnung auf, denn noch waren ja über 20 Minuten zu spielen.
Die ersten Minuten nach dem Anschluss schien es auch so, als ob unsere Jungs nochmal Hoffnung schöpften und das zweite Tor wollten. Die Drangphase war aber nur von kurzer Dauer und blieb ohne zählbares. Auch der VfB kam immer wieder zu Chancen. Mehrmals war es Andrea Hoxha zu verdanken, dass der Ball nicht im Tor einschlug. Kurz vor Schluss musste Hoxha dann aber doch nochmal hinter sich greifen, als Marc Schröder nach einer Flanke von links zum 4:1 Endstand traf.
Die 1:4 Niederlage ist auch in der Höhe absolut verdient. Besonders in der ersten Hälfte agierte unsere Mannschaft nach vorne ideenlos und auch vom Willen und Kampf, der den Bremer SV zuletzt so stark machte, war trotz Überzahl nichts zu sehen. In Hälfte zwei hatten die Hausherren dann leichtes Spiel und konnten mit überschaubarem Aufwand das Spiel runterspielen. Erneut zeigte sich, dass wir große Probleme haben zu bestehen, wenn wir selbst gefordert sind das Spiel zu gestalten und nicht auf Konter spielen können.
Noch sind wir aber voll im Rennen und haben weiterhin die Chance auf direktem Wege die Klasse zu halten. Viele Ausrutscher darf man sich aber nicht mehr erlauben. Am kommenden Mittwoch besteht bereits die nächste Möglichkeit auch auf fremdem Platz endlich wieder einen Sieg zu feiern, wenn unsere Elf im Nachholspiel beim FC Eintracht Norderstedt gastiert. Anpfiff ist um 19:30 Uhr.