Nichts zu holen am Freitagabend

Spielbericht zum Auswärtsspiel bei der SV Drochtersen/Assel

Der Bremer SV verliert am Freitag Abend gegen die SV Drochtersen/Assel mit 2:1, dabei war es das erwartet schwierige Spiel gegen einen starken Gegner, aber der Reihe nach.

Gut 80 BSV Fans hatten sich am Freitag Abend per Fanbus auf den Weg nach Drochtersen gemacht. Über die gesamte Spieldauer haben sie unsere Mannschaft nicht nur lautstark unterstützt, sie hatten sich passend zum Weltfrauentag eine besondere Choreo mit einem passenden Motto überlegt: "Frauen*kampftag - heute und alle Tage!". Doch leider erlebten die weitgereisten Fans gleich zu Beginn eine böse Überraschung. An diesem windigen Spätwinter Abend hatten noch nicht mal alle Zuschauer*innen ihre Plätze eingenommen, da stand es auch schon 1:0 für die Gastgeber. Nach einer undurchsichtigen Situation im Strafraum des Bremer SV, lag der Ball per Nachschuss plötzlich in unserem Tor, Martin Sattler hatte getroffen. Ein denkbar ungünstiger Start in das Spiel.

Wer jetzt befürchtet hatte, die Gastgeber würden nach dem Führungstreffer das Spiel komplett dominieren, der konnte zunächst beruhigt werden, denn nach dem Tor verflachte die Partie zusehends. Weder erhöhte der SVDA besonders den Druck, noch schaffte es unsere Mannschaft die Gastgeber ernsthaft in Gefahr zu bringen. Dazu war die Abwehr der Heimmannschaft zu abgeklärt und die Angriffe unserer Mannschaft zu harmlos. Ab und zu versuchte es Drochtersen/Assel auf 2:0 zu stellen und damit wohl bereits in der Frühphase des Spiels eine Vorentscheidung zu schaffen. Nach etwa einer halben Stunde allerdings wurde das Niveau des Spiels immer schwächer, es gab in dieser Phase mehr Fouls und Unterbrechnungen als echten Fußball. Als die Zuschauer*innen bereits einzuschlafen drohten, zog plötzlich Stürmer Moritz Göttel auf und davon in Richtung BSV Tor, doch der Ball versprang ihm komplett und flog weit über den Kasten. Kurz darauf musste die Partie wegen einer Behandlungspause für einige Zeit unterbrochen werden, es sollte nicht die einzige Unterbrechung dieser Art an diesem Abend bleiben.

Leider blieb unsere Mannschaft auch diesmal vom Verletzungspech verfolgt, noch keine 40 Minuten waren gespielt, da mussten bereits Justin Bretgeld und später dann auch noch Bjarne Kasper verletzt das Feld verlassen. Für sie kamen Sadrak Nankishi und Mamadou Diop in die Partie. Zwei Wechsel noch vor der Pause sind natürlich auch nicht wirklich ideal.

Vor der Pause musste dann Andrea Hoxha im Tor des Bremer SV eingreifen um das 2:0 aus Sicht der Gastgeber zu verhindern, immer wieder segelten Freistöße und Ecken gefährlich an oder in den Strafraum. Erstaunlicherweise entstanden viele Torchancen des SVDA nicht durch die individuelle Klasse der Stürmer, sondern durch kuriose und zufällige Aktionen im Bremer Strafraum. Nach gespielten 51 Minuten ging es dann nach einer spielerisch armen, aber kämpferisch hektischen Partie in die Kabinen. Die Hausherren standen defensiv gut, ließen praktisch keine Chance des Bremer SV zu, verpassten es ihrerseits aber für die Vorentscheidung zu sorgen. Die meiste Arbeit in Halbzeit eins hatten das Schiedsrichter Team und die Physios, gab es doch unzählige Fouls und Verletzungsbehandlungen. Insgesamt ging die Führung für die SVDA klar in Ordnung. Es konnte nur besser werden für unsere Jungs in Halbzeit zwei.

Es wurde auch tatsächlich etwas besser, unsere Mannschaft kam spritziger und aktiver aus den Kabinen, versuchte Drochtersen/Assel früh unter Druck zu setzen. Es dauerte allerdings nicht lange, ehe das Spiel wieder das Niveau von Halbzeit eins erreichte: Wenig Spielfluß, wenig Ideen, dafür umso mehr Unterbrechungen.

Wie so oft im Fußball kam dann aus dem Nichts das 1:1 für unsere Mannschaft. Im Anschluss an eine Ecke von Can Degirmenci lag der Ball plötzlich im Tor, Jonas Kühl hatte per Kopf getroffen. Egal wie, was zählte war der unerwartete und etwas schmeichelhafte Ausgleich, aber egal. Im Anschluss an das Tor dann plötzlich Rudelbildung auf dem Platz, in Folge dessen zwei Bremer die gelbe Karte sahen. A propos gelbe Karte und a propos Platzverweise gegen den Bremer SV. Rechtsverteidiger Ahmad Assaf, erst zur zweiten Halbzeit gekommen, sah in der 59. Minute die gelbe Karte, nur sieben Minuten später konnte er einen Angriff des SVDA nur per Foul stoppen, gelb-rot nach 66 Minuten. Nach nur 21 Minuten war also Schluss für Assaf, eine sehr unglückliche Aktion. Im Anschluss gab es dann noch eine gelbe Karte für Andrea Hoxha. Der Schiedsrichter hatte nun alle Hände voll zu tun und schien die Pfeife sehr locker sitzen zu haben.

Dann wurde tatsächlich mal wieder Fußball gespielt, der SVDA drückte nun, nach dem überraschenden Ausgleich wieder aufs Tempo und versuchte wieder in Führung zu gehen. Erst konnte Andrea Hoxha im Kasten des Bremer SV noch mehrfach gut parieren, war dann aber in der 76. machtlos durch den Gewaltschuss von Miguel Coimbra Fernandes, der wenige Minuten zuvor erst eingewechselt worden war. Ein Einwechselspieler des BSV sieht wenige Minuten nach seiner Einwechselung die gelb-rote Karte, der Einwechselspieler des SVDA erzielt wenige Minuten nach seiner Einwechselung das 2:1, das war an diesem Abend der Unterschied.

Trotz des erneuten Rückstandes und auch mit einem Mann weniger versuchte unsere Mannschaft noch den Ausgleich zu erzielen, versuchte das Mittelfeld der Gastgeber schnell zu überbrücken um irgendwie in Richtung Strafraum zu kommen. Kämpferisch stimmte die Einstellung. Allein die Heimmannschaft verteidigte weiterhin unaufgeregt und souverän, ließ aus dem Spiel heraus praktisch nichts zu. Kurz danach war Schluß.

Der SV Drochtersen Assel gewinnt am Ende eine sehr zerfahrene und hektische Partie auf spielerisch überschaubaren Niveau verdient mit 2:1. Hat damit den 5. Sieg in Serie eingefahren, während unsere Mannschaft nach dem Sieg gegen Teutonia Ottensen vor einer Woche wieder eine Niederlage einstecken musste. Eine Niederlage die angesichts der starken Form der Gastmannschaft jedoch sicherlich nicht überraschend kommt. Durch den Sieg von Weiche Flensburg gegen Eimsbüttel im Paralellspiel, ist der Bremer SV nun 15. Ein Platz der Stand jetzt ein Relegationsspiel gegen den zweiten der Niedersachsen Liga bedeuten würde. Aber soweit ist es noch nicht. Erstmal geht es nächsten Sonntag gegen die 2. Mannschaft von Holstein Kiel weiter, die aktuell mit 45 Punkten auf Platz drei der Tabelle steht.

Anpfiff am Panzenberg ist am 17.03. um 15:00 Uhr.

📷 Sven Peter